Die Lutheriden
Im Jahre 1925 wurde anlässlich eines Treffens von 80 direkten Nachkommen des Reformators D. Martin Luther die Idee geboren, eine Familienvereinigung zu gründen. Pastor Otto Sartorius, ein direkter Nachkomme, hatte nicht nur zu diesem Treffen eingeladen, sondern bereitete auch die Gründung vor. Gleichzeitig stellte er das erste Luther - Nachkommen Buch zusammen.
Ein neuerliches Treffen wurde am 12. und 13. Juni 1926 in Eisenach abgehalten. Hierbei beschlossen die Teilnehmer eine Satzung, wählten einen Vorstand und gründeten die Lutheriden-Vereinigung, die bereits am 15. Juli des gleichen Jahres in das Vereinsregister beim Amtsgericht Eisenach eingetragen wurde.
Die Mitgliederzahl wuchs rasch auf über 100 an und entwickelte sich stetig. Ein regelmäßig erscheinendes Familienblatt (4x pro Jahr / derzeit 2 x pro Jahr) wurde eingeführt und insbesondere die Familienforschung vorangetrieben.
Auch wenn sich die Entwicklung durch die Kriegsfolgen und die spätere Teilung unseres Landes oft als sehr schwierig darstellte, konnte der Fortbestand der Vereinigung immer wieder gesichert werden. Die Verbundenheit der Familien und Pflege der Tradition, ganz im Sinne und Geiste Luthers, unterstützte den Zusammenhalt.
Mit der Wiedervereinigung 1990 wurde auch bei den Lutheriden eine neue Epoche eingeläutet. Nicht nur, dass nun alle Lutheriden aus ganz Deutschland eine große Familie bildet, sondern dass auch die Nachkommen der Geschwister Dr. Martin Luthers mit aufgenommen, was zu einer Stärkung der Lutheriden-Vereinigung geführt hat. Zwischenzeitlich ist die Aufnahme von Mitgliedern auf sogenannte 'Stammverwandte (2. Grades)' des Reformatorpaares ausgedehnt worden, das sind alle Nachkommen der Großeltern von Dr. Martin Luther oder Katharina von Bora.
Zum 75-jähriges Jubiläum verbunden mit einem Familientreffen 2001 wurden mehr als 120 Mitglieder und Gäste begrüßt. Das Treffen wurde in dem neu renovierten Augustinerkloster abgehalten, in dem der Papst zwischenzeitlich auch die Herren und Damen der EKD in diesem Jahr empfing. Die Umgebung, in der D. Martin Luther 1505 – 1511 seine Priesterausbildung absolvierte.
Die Lutheriden-Vereinigung e.V. versucht sich seit einigen Jahren auch immer in die Gottesdienste am Ort der Familientreffen und Versammlungen einzubinden. Dies geschah auch so im vergangenen Jahr in Eisenach, wo knapp 60 Familienmitglieder sich trafen.
Es wurde lange Zeit durch Pastor Burkhard Clasen, bis zu seinem Tod vor einigen Jahren, wahrgenommen, derzeit übernimmt diese Aufgabe Christian Priesmeier, der in der Regel auch die Andacht vor der Vorstandssitzung hält. Dies gehört u.a. mit zum familiären Verständnis Luthers und hat u.a. auch zur Folge, das neben der Abstammung, die Mitglieder auch zwingend einer christlichen Kirche angehören müssen. (§3 der Satzung)